Waldgruppen jetzt! Zum Schutz vor dem Corona-Virus

Mai 12 2020

Zum Schutz vor dem Corona-Virus empfiehlt die Unfallkasse Berlin für den Tagesablauf in einer Kita: wenig Nähe und viel frische Luft. … Kinder möglichst häufig und lange im Außengelände der Kindertageseinrichtung betreuen. Werden die Kinder im Gebäude betreut, sind die Räumlichkeiten häufig zu lüften. Für die Kinder sollte möglichst viel Fläche zur Verfügung stehen (Empfehlungen zum Schutz von Beschäftigten und Kindern in Kindertageseinrichtungen vor einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus (SARS-CoV-2), April 2020.

Wäre da nicht eine Waldgruppe das Beste?!

Als ausgebildeter Wildnispädagoge und langjähriger Erzieher in einem Waldkindergarten kenne ich die vielfachen Vorteile der Arbeit mit Kindern im Wald wie die Immunstärkung, die jetzt gerade wichtig ist. Siehe dazu meinen Blogbeitrag: http://andreas-schoenefeld.de/waldluft-staerkt-das-immunsystem/

Abstandshalten im Wald ist (entgegen der Kita) kein großes Problem. Die Kinder sind lebendig, glücklich und nutzen den Raum und Wald.

Kinder brauchen, Kinder suchen Natur, Foto: Andreas Schönefeld

Tolle Hilfsmittel zu Waldgruppen findet man in meinem Blogbeitrag: http://andreas-schoenefeld.de/was-tun-in-coronazeiten-wildes-tun/

Hier noch ganz viel zum Thema Natur und Kinder: http://andreas-schoenefeld.de/kinder-brauchen-natur-mehr-matsch/

Und ein paar mögliche Rahmenbedingungen zu Eröffnung einer Waldgruppe: Eltern bringen Ihre Kinder mit dem Bus oder Auto in den Wald und holen sie dort ab. Gruppe 5-8 Kinder, zwei Erzieher*innen. Spezielles Handwaschmittel für den Wald (Lavaerde desinfiziert und ist umweltfreundlich), Antizeckenmittel (Teerbauöl), Sonnenmilch. Die Kinder kommen mit langen Hosen und langen Ärmeln und wetterfester Kleidung. Die Kinder bringen ihr Essen und Trinken mit. Erzieher*innen haben etwas Brot, Äpfel und Wasser zudem mit. Wenn es regnet, gibt es zwei Tarps zum Schutz. Bei heftigem Dauerregen und Sturm fällt die Betreuung aus, wenn keine Schutzhütte in der Nähe ist. Betreuungszeit von 9:00-14:00 Uhr (5h) an fünf Tagen, für Erzieher*innen je eine halbe Stunde Vor- und Nachbereitungszeit vor Ort und Zeit für weitere mittelbare pädagogische Tätigkeiten.

Im Wald gibt es Abenteuer, feste Rituale, Freispiel und Angebote, auch Bücher, Spiele, Farben, Stifte, … sind dabei. Alle werden gestärkt durch den Wald. Die Erzieher*innen haben viele Erfahrungen, Ideen, machen Angebote und finden Anregungen durch: http://andreas-schoenefeld.de/was-tun-in-coronazeiten-wildes-tun/

Kinder brauchen, suchen Natur, so ein Kinderarzt und ein Hirnforscher:

„Wir haben das die Quellen der Entwicklung genannt, und sie haben eins gemeinsam: Kinder stoßen auf sie überall dort, wo sie in unstrukturierten Umwelten selbstorganisiert spielen und Entdeckungen machen können. Das sind die Naturerfahrungen, von denen wir reden. Kein Wunder, dass Kinder diesen Erfahrungsraum suchen. Dass sie ihn mit jeder Faser ihres Körpers und ihres Herzens anpeilen.“ (Herbert Renz-Polster / Gerald Hüther: Wie Kinder heute wachsen. Natur als Entwicklungsraum. Ein neuer Blick auf das kindliche Lernen, Denken und Fühlen. Beltz 2013, S. 230)

Literaturliste:http://andreas-schoenefeld.de/literatur-zu-waldkita-und-wildnispaedagogik/

Foto: Andreas Schönefeld

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