Plakat Zusammenarbeit und sich einmischen
Hier ein großes Plakat als PDF zum Thema Zusammenarbeit, Partizipation, Teilhabe, Einmischen.
Zur freien Verfügung unter Nennung der Autorenschaft Andreas Schönefeld
Hier ein großes Plakat als PDF zum Thema Zusammenarbeit, Partizipation, Teilhabe, Einmischen.
Zur freien Verfügung unter Nennung der Autorenschaft Andreas Schönefeld
Ich mische mich ein!
Ich engagiere mich.
Ich will zusammenarbeiten.
Ich fordere mehr Zusammenarbeit.
Sich einmischen in die persönlichen Angelegenheiten – das ist Demokratie!
Hier Skizzen zum großen Wortfeld Zusammenarbeit, Partizipation, Teilhabe, Einmischen.
(alle Skizzen und Fotos: Andreas Schönefeld)
Mein Name ist Andreas Schönefeld und ich nehme jetzt die Begriffe „Partizipation“ und „Beschwerde“ auseinander, damit wir es einfacher haben.
Was ist eigentlich Partizipation? Partizipation ist Zusammenarbeit. Wider die Beschönigung und Verschleierung durch den Beschwerdebegriff
[Vortrag oder auch „Wissensdusche“ Andreas Schönefeld, Münchener Kita-Kongress „KaleidoPäd- Selbstbestimmtes Lernen vom 18.07.2017 in der Alten Kongresshalle München] Vortrag als PDF: Partizipation ist Zusammenarbeit Vortrag München 18.7.2017 mit Arbeitsblatt, Andreas Schönefeld
Selbstbestimmt, lernend sind wir auf der Suche: Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wir sind auf der Suche nach Sinn, Entfaltung, Selbstführung und Ganzheit.
Wie geht das? Wir mischen uns ein in unsere persönlichen Angelegenheiten, mit unseren Bedürfnissen, Wünschen, Ideen, Sorgen, Nöten, Klagen.
Der eine Aspekt der ZUSAMMENARBEIT, die Klage, wird in Gesetzestexten, in der Fachliteratur und unserer Berufspraxis „Beschwerde“ genannt. Dieser Begriff beschönigt, verschleiert und belastet. Er hat uns im Griff. Unser Denken und Handeln werden durch ihn vernebelt. Gute Zusammenarbeit, gute Arbeit mit Kindern braucht aber klare, für alle verständliche Begriffe. Wir sollten daher von Klage sprechen.
Deswegen fordere ich: Klage statt Beschwerde.
Es folgen neun Punkte:
Janusz Korczak,*1878, war Arzt, Schriftsteller, Erzieher und Reformpädagoge, Pole jüdischen Glaubens und wurde zur Legende, da er im August 1942 mit „seinen“ 200 Kindern aus einem jüdischen Waisenhaus im Warschauer Ghetto nach Treblinka zusammen in den Tod ging. Seine Biographin Betty Jean Lifton nennt Ihr großartiges (!) Buch über ihn: „Der König der Kinder“ (dt. Ausgabe 1990).
Korczak steht in der Pädagogik und Demokratiegeschichte für die Ausformulierung von Rechten der Kinder. Er möchte diese Rechte in einer Verfassung verankert sehen. In seinem Alltag in verschiedenen Kinderheimen führt er Gremien und Öffentlichkeit, Transparenz ein mittels der Versammlung der Kinder, der Zeitung der Kinder und dem Gericht der Kinder.
Damit ist Korczak einer der wichtigen Väter der heutigen Bemühungen um Partizipation von Kindern und Jugendlichen und der Einführung von Verfassungen in Kindertageseinrichtungen nach dem schleswig-holsteinischen Modell „Kinderstube der Demokratie“.
Lifton fasst aus Kroczaks Büchern „Wie man ein Kind lieben soll“ und „Das Recht des Kindes auf Achtung“ die Erklärung der Rechte des Kindes nach Korczak zusammen (rechtsverbindliche Kinderrechte wurden erst 70 Jahre später von der UN 1989 mit der internationalen Kinderrechtskonvention verabschiedete):
Die Kita Kurt Pohle aus Husum ist eine von bisher zehn ausgezeichneten Demokratie-Kitas, Leiterin Anke Petersen (4.vl oben), Foto Andreas Schönefeld
Gestern, am 2.2.2017, wurden weitere Kitas aus Schleswig-Holstein geehrt als zertifizierte Demokratie-Kitas. Sie erhielten in Kiel eine Urkunde durch die Staatssekretärin Anette Langner (Sozialministerium).
AWO-Geschäftsführer, Michael Selck: Die Partizipationsbewegung in unseren 58 Kitas hat auch eine große Wirkung auf die gesamte Organisation. Wir sind am Anfang der Entwicklung. Der Weg ist richtig. Es gibt keine Alternative zur Demokratie.
Die erste bundesweit zertifizierte und ausgezeichnete „Demokratie-Kita“ ist das Dolli Einstein Haus in Pinneberg. Pressebericht aus dem Pinneberger Tageblatt vom 10.1.2017. Auch der „Spiegel“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe vom 7.1.2017 (2/2017, S. 135) davon unter „Malen, was stört“.
Schleswig-Holsteins Sozialministerin Kristin Alheit überreicht der Leiterin Ute Rodenwald und den 180 Kinder der AWO-Kita die Zertifizierungs-Urkunde.
Vor 15 Jahren begann man in Schleswig-Holstein das Konzept der „Kinderstube der Demokratie“ zu entwickeln. Das Kieler Institut für Partizipation und Bildung hat nun auch die Qualitätsstandards für eine Demokratie-Kita entwickelt. Dieses bundesweit einmalige Projekt wird unterstützt vom Land Schleswig-Holstein, der Aktion Mensch, der Robert-Bosch-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Caritas und dem Deutschen Kinderschutzbund.
Sieben weitere Kitas werden in den nächsten Tagen und am 2.2.2017 in Kiel ausgezeichnet. Einladung hier: AWO Einladung
Teamfortbildungen, Seminare, Workshops zu Themen der Partizipation, Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren, Beteiligungsprojekte, Kinderrechte und Verfassungen für Kita, Heim, Hort und Schule
Mein Lieblingszitat in Sachen PARTIZIPATION stammt von Max Frisch:
Demokratie heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen.
30 sehr hilfreiche Themen- und Bildkarten sind gerade im Don Bosco Verlag erschienen, herausgegeben von Rüdiger Hansen und Raingard Knauer unter dem Titel: PARTIZIPATION. Themenkarten für Teamarbeit, Elternabende, Seminare.
Ich habe sie schon ausprobiert. Vor zwei Wochen in einer Kita auf einer dreitägigen Teamklausur zur Erarbeitung einer Kita-Verfassung. Zu Beginn des ersten Tages als Einstieg haben je zwei Kolleg*innen eine Karte ausgewählt, bearbeitet und dann vorgestellt. So kamen wir gleich tief ins Thema und sammelten erste Ausarbeitungen zu einzelnen Kinderrechten. Bei der Klärung der Kinderrechte, die dieses Kitateam ihren Kindern zugestehen möchte, halfen wieder einzelne Karten als Einstieg in die verschiedensten Bereiche, die sich das Team erarbeitete.
Die Karten sind wirklich gut. Ich werde sie jetzt bei meiner Arbeit als Multiplikator für Partizipation immer mit dabei haben. Auf der Vorderseite ist ein Bild und ein Spruch, eine These, ein Zitat. Auf der Rückseite werden diese ausgeführt, so wird jeweils ein Aspekt von Partizipation eingeführt. Abschließend gibt es immer eine Frage, die kontrovers bedacht und besprochen werden kann.
Gut geeignet auch für die eigene Teamarbeit, für Elternabende und Seminar.
Kinder können Demokratie beschreiben, umsetzen, schätzen, wenn sie … sich betroffen fühlen, ernst genommen werden, pädagogisch angeleitet werden.
So die Erkenntnis einer dreijährigen Studie zur „Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen“ rund um das Team von Dr. Elisabeth Richter, Teresa Lehmann und Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker von der Universität Hamburg (Fachbereich Erziehungswissenschaften 2, Arbeitsbereich Sozialpädagogik) die jetzt am 28.04. erstmal einer interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Diskussion ist also eröffnet.
Diese knapp zusammengefassten Ergebnisse Continue Reading »