Archive for the 'Bildung' Category

Freiheit, Wünsche, Rechte

Kinder brauchen zum Wachsen Freiheit.

Kinder haben Wünsche.

Kinder haben Rechte.

 

Welche Rechte gestehen wir den Kindern zu? Foto. Andreas Schönefeld

Welche Rechte gestehen wir den Kindern in einer Kita-Verfassung zu?
Foto: Andreas Schönefeld

 

Die Vereinten Nationen (UN) verabschiedeten 1989 das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (UN-Kinderrechtskonvention). Am 5. April 1992 traten diese in 54 Artikel in Deutschland in Kraft.

Artikel 12 regelt die „Berücksichtigung des Kinderwillens“. Hier ein Überblick auf alle Rechte und Paragraphen.

 

Wo noch werden welche Rechte den Kinder garantiert?

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Das meint Max. Und das meint Emma.

Nov. 24 2013 Published by under Bildung,Kinder brauchen Natur,Respekt

Andreas Weber,  Autor, Biologe und Philosoph (für den Essay „Kinder brauchen Natur. Lasst sie raus!“ 2010 in GEO, erhielt er den „Deutschen Reporterpreis“). 2011 erschien sein Buch „Mehr Matsch!“. Mit seinen Kindern Emma und Max schrieb der das „Quatsch-Matsch-Buch: Das Aktionsbuch: großstadttauglich und baumhausgeprüft, 2013. Hier Zitate aus dem Quatsch-Matsch-Buch:

 

Das meint Max

„Wenn ich irgendwas machen soll und etwas denken soll, nur weil das so vorbestimmt ist, habe ich schon von vorneherein keine Lust mehr. Dann ist das total uninteressant und ich mache auch im späteren Leben einen Bogen drum herum. Schule ist zum Abgewöhnen. So wie Konfirmationsunterricht. Man muss etwas machen, weil man sonst bestraft wird. Klar kann man was lernen. So gerade für die Arbeit und dann wieder vergessen. Das wirkliche Leben ist ganz woanders. Da soll auch Schule nie hinkommen. Das will ich mir gar nicht versauen lassen“ (S. 112).

 

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

 

Und das meint Emma

Am Ende machen Kinder ja doch was sie wollen. Nur machen sie es dann eben mit dem Gefühl, dass das, was sie wollen, verboten ist. Oder das, was sie sind. Wir sollen anders sein, als wir sind. Das lernen wir. Ist doch klar, dass man dann keine Lust mehr hat. Aber man macht nach außen hin natürlich weiter mit, damit man nicht auffällt und keine schlechten Noten kriegt. Und beliebt bleibt. Aber heimlich stellt man sich dagegen. Flippt total aus.

Gerade hat unsere Lehrerin alle Freundespaare an den Tischen auseinandergesetzt. Sie meinte, wir würden zu viel zusammenglucken. Und unsozial sein. Und zu zweit quatschen. Und darum nicht so viel arbeiten. Das war gemein. Ihr geht es nur um unsere Noten. Und nicht um uns. … „(S. 22).

 

Andreas Weber

Die Idee des Buches besteht darin, dass nicht Erwachsene ihre Kinder an die Hand nehmen, sondern dass Kinder die Welt verändern müssen. Nicht, dass Erwachsene für ihre Kinder die letzten Reserven von Natur entdecken, sondern dass Kinder selbst ermächtigt werden, wieder als das zu wirken, was sie sind: als eine Kraft der Natur (S. 14).

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Bildung verlangt Partizipation …

… und Partizipation bildet

 

 

Rüdiger Hansen, Raingard Knauer, Benedikt Sturzenhecker: Partizipation in Kindertageseinrichtungen. So gelingt Demokratiebildung mit Kindern! Weimar, Berlin 2011:

 

Bildung in Kindertageseinrichtungen verlangt nach Partizipation:

 

nach einer möglichst weitgehenden, für die Kinder deutlich erfahrbaren Selbstbestimmung in der Gemeinschaft. Kinder müssen erkennen können, dass sie es sind, die die Bildungsthemen und –settings bestimmen – als Individuum und als Gruppe.

 

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

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Es braucht dazu die Freiheit

Der Stoff des Lebens

 

„Wenn man betrachtet, wie Kinder groß werden, wie sie widerstandsfähig werden, wie sie ihre Kompetenzen für ein erfolgreiches Leben ausbilden – dann wird eines klar: Menschenkinder sind in ihrer Entwicklung einem seltsamen Weg verpflichtet: Ja, sie brauchen die Eltern (und wie!), sie brauchen Hilfe (und wie viel!), sie brauchen Beachtung, Schutz und Leitung. Sie brauchen einen förderlichen Rahmen.

 

Aber innerhalb dieser Keimzone ihrer Entwicklung sind die Kinder selbst am Zug. Sie gestalten ihrer Beziehungen von Anfang an mit, sie betreiben die Erforschung der Umwelt aus ihrem eigenen Herzen heraus, sie organisieren sich unter ihresgleichen selbst.

 

Förderung ist damit kein passiver Prozess, den die Großen veranstalten – der grundlegendste „Stoff“ des Lebens muss von den Kindern selbst zutage gefördert werden. Förderung ist das, was der Begriff im Wortsinn bedeutet: in die Tiefe gehen und etwas nach oben bringen – einen Schatz, Erz oder Gold. Oder eben den Stoff des Lebens. So etwas taugt nicht zum Lehrfach. Niemand kann ein Kind lehren, empathisch zu sein. Niemand kann einem Kind vermitteln, sozial kompetent, widerstandsfähig oder selbstständig zu werden. Diese Schätze müssen vom Kind selbst gehoben werden.

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

 

Es braucht dazu die Freiheit, selbst zu suchen, selbst zu gestalten. Zu irren und zu scheitern. Risiken auf sich zu nehmen. Abenteuer zu bestehen. Sich zu streiten und sich zu versöhnen. Den Emotionen des Lebens zu begegnen. Dem Glück und dem Leid.

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Kein Respekt. Zwang zur Zweierreihe. Der Kindergartenausflug

Vorne, hinten, an den Seiten die Kontrolleure, die Dompteure, eisern.

Hier wird gedrillt, abgerichtet, angeschnauzt, beschimpft.

Immer im Geiste des vermeintlichen Schützens vor der tödlichen Gefahr.

Nie haben wir einen ähnlichen Drill gesehen

mehr und ein Video dazu in meinem Artikel: Zwang zur Zweierreihe. Der Kindergartenausflug

Foto: Andreas Schönefeld

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Respekt … Respekt … Respekt

Nov. 20 2013 Published by under Bildung,Rechte der Kinder,Respekt

Die Überwindung des Egozentrismus

 

Rebecca Wild,  1939, studierte Germanistik, Montessori- und Musikpädagogik. Seit 1961 lebt sie in Ecuador und gründete 1977 mit ihrem Mann die Pestalozzi-Schule „Pesta“, einen Kindergarten und ein Schul- und Fortbildungszentrum, 1998 erschien ihr Buch „Mit Kindern leben lernen. Sein zum Erziehen“. Hier zitiert aus der 4. Auflage, Weinheim, Basel 2011:

 

Unser eigener Reifeprozess steht und fällt aber damit, eigene und die Bedürfnisse anderer ins Gleichgewicht bringen zu können. Unreife Erwachsene sind keine unterstützende Umgebung für Kinder. Ihr eigener Egozentrismus trägt unaufhaltsam zur Zerstörung ihrer Beziehungen bei (S. 140).

 

Gegenseitiger Respekt schließt sowohl autoritäres wie antiautoritäres Verhalten aus (S. 141).

 

Viel schwieriger, als offenes autoritäres Verhalten zu erkennen, ist es jedoch, die ständig untergründige Direktivität von Erwachsenen zu identifizieren, die es besonders gut mit den Kindern meinen.

Sie gebrauchen zwar keine Gewalt, aber sie überreden mit „Liebe“ und sie gängeln, ohne sich selbst dessen bewusst zu sein.

Haben wir ihn aber erst einmal entwickelt, fängt für uns ein ganz neues Leiden an. In tausend Situationen schmerzt uns der Ton, in dem mit Kindern geredet wird (und den wir auch selbst an den Tag legen), und der Drang, Kinder belehren und ihnen Sachen erklären zu wollen, die sie gar nicht so genau wissen wollen; die Unfähigkeit, mit ihnen einfach zusammen zu sein, ohne ihren Willen zu beeinflussen, ihnen Sicherheit geben, ohne ihre Probleme lösen zu wollen (S. 142).

Foto: Andreas Schönefeld

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Keine Kinder in der Natur – die eigentliche ökologische Katastrophe

„Kinder brauchen Natur. Lasst sie raus!“

Andreas Weber,  Autor, Biologe und Philosoph (für diesen Essay, Kinder brauchen Natur. Lasst sie raus! 2010 in GEO, erhielt er den „Deutschen Reporterpreis“). Ein Jahr später erschien sein Buch „Mehr Matsch!“. Mit seinen Kindern Emma und Max schrieb der das „Quatsch-Matsch-Buch: Das Aktionsbuch: großstadttauglich und baumhausgeprüft, 2013. Hier Zitate aus seinem Essay:

 

„Dass Kinder nicht mehr in der Natur auftauchen, ist die eigentliche ökologische Katastrophe“ (S. 143)

 

Andreas Weber, ich bin ihm so dankbar für seine Beiträge. Daher bitte auch meinen früheren Artikel (Jan. 2012) lesen: … Andreas Weber rüttelt wach.

 

Kinder benötigen Natur als die Pforte zur Innenseite der Welt. Sie ist das Tor, das sie mit ihrer eigenen Herkunft verbindet, und das zugleich alle Erfahrungsmöglichkeiten ihrer eigenen unbekannten Lebendigkeit bereithält. Kinder erfahren am anderen Wesen und am lebenden Netz der Natur zentrale Kategorien von Lebendigkeit. Sie erfassen sie von der „Innenseite“ der Lebendigkeit. Sie erfahren, was es heißt, und was es für sie heißen könnte, lebendig zu sein. Aber ihnen werden diese Kategorien nicht durch abstrakte Beobachtungen zuteil (und schon gar nicht durch steriles Pauken), sondern indem sie ihnen zugehören. Kinder erfahren sie auf die gleiche Weise, wie sie erfahren, was es heißt, geliebt zu werden und zu lieben, nämlich indem sie daran teilnehmen“ (S. 201).

Foto: Andreas Schönefeld

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Natur ist nicht gefährlich …

… und Kinder schützen sich selbst

 

„Bei der Zähmung der Risiken gehen Kinder übrigens recht systematisch vor. Zum einen zieht es sie in ihrem Spiel genau dorthin, wo sie ihre Grenzen Schritt für Schritt ausloten können und sich damit ein Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten aufbauen können. …

Foto Andreas Schönefeld

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Missbrauchte Macht – Pädagogik als Unterdrückung

Nov. 12 2013 Published by under Allgemein,Bildung

Missbrauchte Macht – Pädagogik als Unterdrückung

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Ulrich Bartosch (Prof. an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstatt). Beitrag unter dem Titel „Missbrauchte Macht – Pädagogik als Unterdrückung“, in „Differenz und Dialog. Anerkennung als Strategie der Konfliktbewältigung, Hg: Vera Flocke/Holger Schoneville, Berlin 2011

 

 

… dass jede Erziehung und jede Pädagogik zunächst unter dem Generalverdacht steht, als Machtmissbrauch angelegt zu sein und Unterdrückung zu betreiben.

Will sie den Verdacht entkräften, muss die je konkrete Erziehung und die je allgemeine Pädagogik nachweisen, wie sie Machtmissbrauch verhindert und Unterdrückung aufhebt (S. 126f).

Foto: Andreas Schönefeld

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Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern

 

Richard David Precht (Philosoph, Publizist, Honorarprof. an der Universität Lüneburg). Anna, die Schule und der Liebe Gott, München 2013

 

 

Ein Prozent Wissensstoff bleibt also vermutlich von allem Gelernten übrig! Und dafür quälen sich unsere Kinder und Jugendliche jeden Tag sechs bis neun Stunden pro Wochentag in der Schule herum, fürchten sich vor Klassenarbeiten, leiden unter Stresssymptomen, sammeln Frust an, belasten das Familienklima und lernen oft vor allem eins: Wie man das Lernen hasst! (S. 114)

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