Archive for the 'Bildung' Category

Kinder können Demokratie

Kinder können Demokratie beschreiben, umsetzen, schätzen, wenn sie … sich betroffen fühlen, ernst genommen werden, pädagogisch angeleitet werden.

So die Erkenntnis einer dreijährigen Studie zur „Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen“ rund um das Team von Dr. Elisabeth Richter, Teresa Lehmann und Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker von der Universität Hamburg (Fachbereich Erziehungswissenschaften 2, Arbeitsbereich Sozialpädagogik) die jetzt am 28.04. erstmal einer interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Diskussion ist also eröffnet.

Erste Ergebnisse, Foto: Andreas Schönefeld

Erste Ergebnisse, Foto: Andreas Schönefeld

Diese knapp zusammengefassten Ergebnisse Continue Reading »

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Strukturelle Erniedrigung. Die Schule der Johanna Haarer. Schwarze Pädagogik. Die NS-Pädagogik wirkt bis heute nach.

Wenn wir verstehen wollen, warum Partizipation so wichtig ist in der Pädagogik, für unsere Kinder und Jugendliche, ja für uns selbst, dann sollten wir uns eine gute halbe Stunde Zeit nehmen und zuhören:

CD3, Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen (Stuttgart 2014, Bonn 2015, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Band 1632) dort 01 bis 06:

Nazi-Erziehung: Hitlers willige Mütter, Die Schule der Johanna Haarer

„Wehret den Anfängen“

„Das Kind nicht riechen können“

Streit mit der Nazi-Mutter

Wie Wölfchen seine Lebensfreude verlor

Auch Mädchen weinen nicht!

Johanna Haarer veröffentlichte 1934 das Erziehungsbuch „Die deutsche Mutter und ihr Kind“, es wurde nach dem Krieg mehrfach modernisiert und hieß dann nur noch „Die Mutter und ihr Kind“. Es wurde bis 1987 (!) in Auflagen von mehr als 1,2 Millionen Exemplaren verlegt. Es prägte jedoch über 50 Jahre die frühkindliche Erziehung, unseren Umgang mit Säuglingen, Kleinstkindern, Kindern und Jugendlichen. Und diese Schwarze Pädagogik wirkt bis heute (siehe auch Stephan Marks: Scham – die tabuisierte Emotion, Ostfildern 2007, überarb. Ausgabe 2013, S. 47-49). Sie ist leider noch nicht Vergangenheit. Sabine Bodes zentrale Aussage, eine ganze Generation ist traumatisiert, die Kriegskinder, aber auch die „Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation“ sind noch betroffen.

30 Minuten eröffnen auf schauderhafte Weise den Boden, von dem wir aus zu einem partizipativen Miteinander aufgebrochen sind, zu einer neuen Weise der gesellschaftlichen Zusammenarbeit. Bitte einmal zuhören oder lesen. Es ist wichtig. Nach wie vor. Es ist grundlegend für das Thema „U3 Partizipation in der Krippe“. Aus diesen 30 Minuten erklärt sich unsere heutige partizipative Haltung.

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

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Olman, das Traumland Deutschland. Und kann nicht glauben, was er sieht.

22.04.2016, Süddeutsche Zeitung, Seite Drei

Finger weg. Ein Afghane flüchtet nach Deutschland und kann nicht glauben, was er sieht. Das ganze Land eine Versuchung. Dann trifft er seine Cousine, die ihm gleich klarmacht: Vergiss es.“ von Karin Steinberger

Die Geschichte von Kindern und Jugendlichen auf und nach der Flucht, erzählt am Beispiel von Nadim Nadim und seiner Cousine Shabnam Hotak, hat mich berührt. Sie öffnet unser Betrachten ganz im Sinne von Carolin Emcke (mein letzter Blogbeitrag: Offenes Betrachten hilft gegen Festlegung, Zuschreibung, Fremdenhass, …).

 

Foto Andreas Schönefeld

Foto Andreas Schönefeld

 

Dann war ich heute im Kino: Töchter ohne Väter, von Andreas Fischer, der auch schon den Dokumentarfilm „Söhne ohne Väter“ machte. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen in Deutschland ein Drittel der Kinder und Jugendlichen ohne ihre Väter auf. Bis ins hohe Alter haben die neun interviewten Frauen mit ihre Geschichte zu schaffen und wir können im Film dabei zusehen.

Schon Sabine Bode zeigte uns in Ihren Büchern „Die vergessene Generation“ und „Kriegsenkel„, dass zumindest zwei Generationen damit zu tun haben.

Jetzt begegnen wir, die davon wissen und selbst betroffen sind, wieder Menschen, die aus Kriegen kommen, auf der Flucht sind oder waren. Wir begegnen, arbeiten, leben mit Menschen, die aus Kriegen kommen, Kindern und Jugendlichen, die ohne Väter, Mütter, ohne ihre Familie sind. Eigentlich verstehen wir, was hier psychologisch für jeden einzelnen und die Gesellschaft los ist.

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Jup!Berlin im BerlinerjugendFORUM eröffnet

Jugendportal für Berlin eröffnet 5.12.2015

Jugendportal für Berlin eröffnet 5.12.2015

Gestern wurde auf dem Berliner jugendFORUM ein Jugendportal für Berlin eröffnet.

Es geht um: mitreden – mitmachen – mitmischen. Hier kommst Du zu Jup.berlin

2015-12-06-4233

Im Berliner Abgeordnetenhaus, im Plenarsaal tagte das 15. Berliner Jugendforum.

Aktion, Dialog, Performance und Workshops zu den Themen: Jugendbeteiligung, Faire (Um-)Welt, Anti-Diskriminierung an Schulen, Rechtspopulismus, Refugees.

Tanz im Berliner Abgeordnetenhaus, Foto: Andreas Schönefeld

Tanz im Berliner Abgeordnetenhaus, Foto: Andreas Schönefeld

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Partizipation und Schule

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

 

„Die psychopatische Schule“ so betitelt vor 25 Jahren, am 31.1.1990, John Taylor Gatto seine Rede anlässlich der wiederholten Verleihung des Preises „Lehrer des Jahres für New York City“ an ihn.

Ein Jahr später quittiert er seinen Dienst, er möchte nach dreißigjähriger Lehrertätigkeit nicht länger „Kindern Schaden zufügen“ wollen. Er arbeitet fortan als Autor. „Dumbing Us Down“ erscheint. Siebzehn Jahre später, 2009, erst auf Deutsch unter dem Titel „Verdummt noch mal!“

Dieses Buch wirkte wie ein Schock. Noch heute provoziert es. Gatto will den Kindern Selbsterkenntnis, unabhängiges Lernen, Dienst am Gemeinwesen, Abenteuer und Erfahrung, viel Privatsphäre und Alleinsein, tausend verschiedene Praktika, eintägige und längere, ermöglichen. Gatto will den Schulen, den lokalen Gemeinwesen, den Familien Selbstverwaltung geben. Freie Schulen, homeschooling, unschooling sind Stichworte dazu.

„Wenn wir die gefeierten westlichen Ideale von Privatsphäre, Vielfalt und Individualität verteidigen wollen, müssen wir darauf blicken, wie wir unsere Kinder aufziehen. Continue Reading »

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Demokratieförderung ist Auftrag von Kitas, fordert das Deutsche Kinderhilfswerk

Der Kinderreport 2012” wurde im April letzten Jahres von Deutschen Kinderhilfswerk vorgestellt unter dem Titel: Frühe Beteiligung von Kindern durchbricht den Kreislauf der Vererbung von Armut.

“Der Kinderreport 2012 des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigt, dass Kinder durch Mitbestimmung schon in jungem Alter soziale Kompetenzen entwickeln, die sie stark machen”.

Der Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention sagt: Kinder müssen bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, nach ihrer Meinung gefragt werden. Kinder dürfen diese frei heraus sagen und sie muss dann auch berücksichtigt werden.

 

 

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

 

Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, fast dazu Ergebnisse der Studie zusammen:

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Kein Kind hätte laufen lernen können, wenn die Eltern dabei geholfen hätten

Dez. 10 2013 Published by under Bildung,Kinder brauchen Natur

“Warum schafft man eigentlich die verbreiteten Spielplätze in Kindertagesstätten nicht ab? Und ersetzt sie durch freie Flächen mit einem kleinen Teich, mit herumliegenden Hölzern und Baumzweigen, Sträuchern, Bäumen, Hecken, Vogelhäusern, Sandbänken, Kieselsteinhaufen, einer Trockenmauer, großen Steinen, worunter kleine Lebewesen ihren Lebensraum finden können. Statt Klettergerüsten brauchen Kinder Höhlen und Plätze, worin sie sich verstecken können. Warum schließt man mit den Eltern nicht Verträge, die festhalten, dass sich ihre Kinder während ihres Aufenthaltes in der Kita schmutzig und nass machen dürfen?”

 

 

Foto: Andreas Schönefeld

SelbstBildung, Foto: Andreas Schönefeld

 

Das obrige Zitat sind die Abschlusssätze eines Artikels von Salman Ansari in der taz vom 29.2.2012 “Kinder sind Forscher ohne Pipette

Der Autor ist Naturwissenschaftler und Verfasser der „Schule des Staunens“. Der Text erscheint ungekürzt in Heft 3/12 von „Betrifft Kinder“

 

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Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

hat 2010 eine sehr, sehr gute Broschüre herausgegeben unter dem Logo: Für ein kindergerechtes Deutschland!

 

In kurzen, sehr prägnanten Beiträgen (jeweils 6-12 Seiten) werden für die Praxisfelder

Kindertageseinrichtungen,

Schule,

Kommune,

Kinder- und Jugendarbeit

und Erzieherische Hilfen

Allgemeine Qualitätsstandards und Empfehlungen formuliert

 

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Die Broschüre „Qualitätsstandards für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“ hier als PDF. Hier kann sie direkt bestellt werden. Es lohnt sich!

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Wie wird eine Kita-Verfassung erarbeitet?

Eine Kita-Verfassung einführen! Wie geht das?

Was machen wir bei einer dreitägigen Fortbildung?

Eine Bildergeschichte zeigt wie es geht:

Ihr bucht mich für drei Tage. Ich bringe gute Laune mit.

Ihr bucht mich für drei Tage. Ich bringe gute Laune mit.

 

Energie und Motivation - viel über Partizipation und Kinderrechte - und dann geht es los

Energie und Motivation – viel über Partizipation und Kinderrechte – und dann geht es los

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Warum finde ich PARTIZIPATION in der Kita so wichtig?

Erstens: Jeder Mensch hat das Recht, Rechte zu haben (Hannah Arendt). Das sollte für alle gelten – auch für Kinder.

 

Rechte schützen die Kinder vor Willkür, vor der Abhängigkeit von der guten oder schlechten Laune der Erwachsenen / Erzieher_innen.

 

Hier geht es also um eine Machtfrage. Erwachsene / Erzieher_innen geben bewusst Macht ab.

 

Zweitens: Im Wissen darum, dass wir alle von Natur aus das Lebendige lieben, und im Vertrauen auf das selbstständige, lebendige Wachsen eines jeden Menschen sind Rechte nötig, um dem Kind den Freiraum zum Wachsen, zur (Selbst-) Entwicklung oder (Selbst-) Bildung zu eröffnen.

 

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

Darf ich auf Toilette?“ wie kann es sein, dass ein Kind mir diese Frage in der Kita stellt? Was läuft hier schief?

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