Kinder brauchen Natur. Mehr Matsch!

[hier ein älterer Artikel von mir, Andreas Schönefeld, Januar 29th, 2012]

Dr. Andreas Weber hat einen aufrüttelnden, wundervollen Essay im GEO Magazin (August 2010) geschrieben. Bisher wurde dieser über tausendmal auf facebook empfohlen. Er wurde sehr oft kommentiert. Der Autor, Biologe und Naturphilosoph erhielt dafür den Deutschen Reporterpreis 2010 in der Kategorie Essay. 2011 erschien sein Buch „Mehr Matsch!“.

Foto Andreas Schönefeld

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Andreas Weber schreibt wunderbare Dinge und ich liebe ihn dafür.

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Das meint Max. Und das meint Emma.

Nov 24 2013 Published by under Bildung,Kinder brauchen Natur,Respekt

Andreas Weber,  Autor, Biologe und Philosoph (für den Essay „Kinder brauchen Natur. Lasst sie raus!“ 2010 in GEO, erhielt er den „Deutschen Reporterpreis“). 2011 erschien sein Buch „Mehr Matsch!“. Mit seinen Kindern Emma und Max schrieb der das „Quatsch-Matsch-Buch: Das Aktionsbuch: großstadttauglich und baumhausgeprüft, 2013. Hier Zitate aus dem Quatsch-Matsch-Buch:

 

Das meint Max

„Wenn ich irgendwas machen soll und etwas denken soll, nur weil das so vorbestimmt ist, habe ich schon von vorneherein keine Lust mehr. Dann ist das total uninteressant und ich mache auch im späteren Leben einen Bogen drum herum. Schule ist zum Abgewöhnen. So wie Konfirmationsunterricht. Man muss etwas machen, weil man sonst bestraft wird. Klar kann man was lernen. So gerade für die Arbeit und dann wieder vergessen. Das wirkliche Leben ist ganz woanders. Da soll auch Schule nie hinkommen. Das will ich mir gar nicht versauen lassen“ (S. 112).

 

Foto: Andreas Schönefeld

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Und das meint Emma

Am Ende machen Kinder ja doch was sie wollen. Nur machen sie es dann eben mit dem Gefühl, dass das, was sie wollen, verboten ist. Oder das, was sie sind. Wir sollen anders sein, als wir sind. Das lernen wir. Ist doch klar, dass man dann keine Lust mehr hat. Aber man macht nach außen hin natürlich weiter mit, damit man nicht auffällt und keine schlechten Noten kriegt. Und beliebt bleibt. Aber heimlich stellt man sich dagegen. Flippt total aus.

Gerade hat unsere Lehrerin alle Freundespaare an den Tischen auseinandergesetzt. Sie meinte, wir würden zu viel zusammenglucken. Und unsozial sein. Und zu zweit quatschen. Und darum nicht so viel arbeiten. Das war gemein. Ihr geht es nur um unsere Noten. Und nicht um uns. … „(S. 22).

 

Andreas Weber

Die Idee des Buches besteht darin, dass nicht Erwachsene ihre Kinder an die Hand nehmen, sondern dass Kinder die Welt verändern müssen. Nicht, dass Erwachsene für ihre Kinder die letzten Reserven von Natur entdecken, sondern dass Kinder selbst ermächtigt werden, wieder als das zu wirken, was sie sind: als eine Kraft der Natur (S. 14).

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Keine Kinder in der Natur – die eigentliche ökologische Katastrophe

„Kinder brauchen Natur. Lasst sie raus!“

Andreas Weber,  Autor, Biologe und Philosoph (für diesen Essay, Kinder brauchen Natur. Lasst sie raus! 2010 in GEO, erhielt er den „Deutschen Reporterpreis“). Ein Jahr später erschien sein Buch „Mehr Matsch!“. Mit seinen Kindern Emma und Max schrieb der das „Quatsch-Matsch-Buch: Das Aktionsbuch: großstadttauglich und baumhausgeprüft, 2013. Hier Zitate aus seinem Essay:

 

„Dass Kinder nicht mehr in der Natur auftauchen, ist die eigentliche ökologische Katastrophe“ (S. 143)

 

Andreas Weber, ich bin ihm so dankbar für seine Beiträge. Daher bitte auch meinen früheren Artikel (Jan. 2012) lesen: … Andreas Weber rüttelt wach.

 

Kinder benötigen Natur als die Pforte zur Innenseite der Welt. Sie ist das Tor, das sie mit ihrer eigenen Herkunft verbindet, und das zugleich alle Erfahrungsmöglichkeiten ihrer eigenen unbekannten Lebendigkeit bereithält. Kinder erfahren am anderen Wesen und am lebenden Netz der Natur zentrale Kategorien von Lebendigkeit. Sie erfassen sie von der „Innenseite“ der Lebendigkeit. Sie erfahren, was es heißt, und was es für sie heißen könnte, lebendig zu sein. Aber ihnen werden diese Kategorien nicht durch abstrakte Beobachtungen zuteil (und schon gar nicht durch steriles Pauken), sondern indem sie ihnen zugehören. Kinder erfahren sie auf die gleiche Weise, wie sie erfahren, was es heißt, geliebt zu werden und zu lieben, nämlich indem sie daran teilnehmen“ (S. 201).

Foto: Andreas Schönefeld

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