Mitmachen? Wie geht Demokratie?

Jan 14 2017

Valentin Seehausen, 19 Jahre, einer der jüngsten Bundestagskandidaten, Foto Andreas Schönefeld

Valentin Seehausen, 19 Jahre, macht was, einer der jüngsten Bundestagskandidaten 2009, Foto: Andreas Schönefeld

Parteipolitisches Engagement ist das nicht fruchtbar?

Zwänge, nur eine Meinung nach außen vertreten, zu viel Zeitaufwand!

Die Parteien sind doch Minderheitsorganisationen, sie haben so wenige Mitglieder.

Das ist ja peinlich, dass die wenigen Aktiven in den Parteien, so viel politischen Einfluss haben.

Sind nicht viele nur in den Parteien, um Karriere zu machen und um ihre eigenen Interessen zu sichern?

Grüner Parteitag Berlin 2009, Foto: Andreas Schönefeld

Grüner Bundesparteitag Berlin 2009, Foto: Andreas Schönefeld

Wie wäre es wenn?

Wie lässt sich eine Haltung entwickeln, damit sich Politik, Einmischung, Mitwirkung lohnt?

Ziel wäre: Aufrecht sein, sich selbst vertrauen, für Rechte und Verbesserungen eintreten, gegen Unrecht die Stimme erheben, für eine bessere Gesellschaft arbeiten, die Dinge beim Namen nennen, sich nicht kleinmachen, wegbücken oder wegschauen.

Jeder kann das an vielen Orten tun, in der Familie, Schule, am Arbeitsplatz, in der Freizeit, in Vereinen, öffentlich bei Bürgerinitiativen und durch politische Aktionen aller Art.

Bürger leiten Widerstand, Foto: Andreas Schönefeld

Bürger leiten Widerstand, Foto: Andreas Schönefeld

Oder in einer Partei mitmachen?

Ich wollte nie Mitglied einer Partei sein, immer meinen eigenen Kopf behalten. Bei der Gründung der Grünen in Niebüll und Region zusammen mit Anja Rosengren Ende 2007 hatten wir erst verabredet, dass ich parteilos bleiben würde, bewusst als ein Zeichen, dass jeder mitmachen kann. Das ist uns weiterhin ganz wichtig. Wir sind offen! Man muss bei uns nicht Mitglied sein, um mitzumachen, Stadtvertreter zu werden, …

Dann habe ich mich aber doch entschieden, Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen zu werden.

Ich wollte gerne mitbekommen, was dort verhandelt wird und wollte gerne auch mitreden und in einem Netzwerk sein, das auf allen Ebene (Kommunen, Kreise, Länder, Bund bis auf Europaebene) aktiv ist und Informationen austauscht.

 

Vielseitige Persönlichkeiten

Jeder ist heute eine vielseitige Persönlichkeit, hat viele Rollen, Bedürfnisse und Interessen. Heute spielt die Mitgliedschaft in einer Partei zum Glück keine große Rolle mehr. Da gab es leider schon andere Zeiten in der deutschen Geschichte. Das macht es leichter, man braucht keine Angst mehr haben vor einem solchen Schritt. Moderne Partei sollten heute offen sein und sich über möglichst viele Persönlichkeiten freuen.

Auf dem Parteitag in Berlin, 09.05.2009, Foto: Andreas Schönefeld

Auf dem Parteitag in Berlin, 09.05.2009, Foto: Andreas Schönefeld

Kontroversen erwünscht

Wir brauchen Kontroversen, diverse Gesichtspunkte, unterschiedliche Meinungen, kluge Köpfe, Mitmacher, mehr Experten, mehr Personal. Wir brauchen möglichst viele im Austausch, bei der Meinungsbildung, in den Prozessen der politischen Bewertung und Haltung. Wir brauchen Leute in den Parlamenten und Gremien aber auch Mutige auf den öffentlichen Plätzen, die dort aufrecht ihre Meinung sagen.

"Atomenergie macht Kinder krank", Foto: Andreas Schönefeld

„Atomenergie macht Kinder krank“, Foto: Andreas Schönefeld

Also, mitmachen?

Das wäre gut. Parteien, Parlamente, Initiativen, brauchen mehr Personal, mehr Experten, eine Auswahl von Kandidaten. Wenige Aktive können das nicht schultern, sie brauchen auch mal ein Ende, einen Wechsel, Auszeiten, Ruhepausen, weniger Arbeit und Aufgaben. Der Wähler braucht verschiedene Wahlmöglichkeiten, unterschiedliche Kandidaten, eine Auswahl. Er muss auch abwählen und auswechseln können. Er wünscht sich bestimmt auch viele Persönlichkeiten in den Parteien.

Andreas Schönefeld

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