Wildnispädagogik
Wunderbar – ich bin noch ganz beseelt.
Jetzt war ich drei Tage in der Wildnis, Freitag Abend bis Sonntag Mittag.
Drei Tage Einblicke in die Wildnisschule Hoher Fläming bei einem Naturmentoring Basiskurs mit Paul Wernicke und mit seinem Kollegen Wieland Woesler von der Wildnisschule Seenland. Und da war dann noch Christian, der in Hessen eine Wildnisschule gründen will, und mit mir acht Wildnissuchende, sechs Frauen und zwei Männer zwischen 20 und 60 Jahren.
Für mich war es eine Erdung, Meditation, Entspannung und Konzentration auf das Wesentliche. Ich war intensiv in Verbindung mit mir und der Natur/Wildnis. Ein- und Ausatmen. In Resonanz sein. Das eigene Feuer in mir finden.
Wie kleine Tiere haben wir im Wald gelegen, eng beieinander, ganz ruhig, ganz stumm und starr. Den Atmen des anderen gehört, wache Augen. Es war ein Spiel. Wir waren zu viert, ein Clan, durften von keinem gesehen und nicht gefangen werden von unseren Mentoren. Holz in vier verschiedenen Arten sollten wir zudem besorgen, uns tarnen, zusammenbleiben. Es war Spannung, wir waren ausgeliefert und doch im sicheren Versteck und ganz glücklich miteinander auf dem nassen, feuchten Boden.
Wir haben Feuer gemacht mit nur einem Streichholz, mit einem Schlageisen Funken geschlagen und mit einem Holzstab solange im Holzbrett gerieben, bis eine kleine Glut entstand für unser großes Feuer.
Fuchsgang und Eulenblick übten wir, Spurenlesen, auf Tierpfaden Schlaf- und Essensplätze suchen, Spiele gespielt, viel gesungen und erzählt. Wir wissen jetzt wie das Feuer auf die Erde und in „Holzi“ kam.
Wir waren alleine im Wald und haben dort an einem Baum gelehnt unserer Platz gefunden. Dreimal waren wir an unserem Platz. Ein Platz, der uns das Leben lehrt. Ich habe jetzt also einen Platz im Hohen Fläming bei Bad Belzig.
Wir haben gelernt: Kinder brauchen Natur, wir brauchen Natur, wir sind Natur. Was folgt: eine „Wildnispädagogische Weiterbildung“ für Menschen, die in ihrer Arbeit andere begleiten und unterstützen wie Erzieher*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, …
Ich weiß, dass das gut ist und gut tut. Siehe auch meinen Artikel über Andreas Weber „Kinder brauchen Natur“ und den längeren Artikel dazu.