Archive for April, 2020

Waldluft stärkt das Immunsystem

Wenn wir im Wald sind, baden wir in einem Meer von Terpenen und Terpenoiden. Sie werden durch unsere Lunge und Haut aufgenommen und sind über Urin- und Blutproben messbar.

Unser Immunsystem wird dadurch extrem gestärkt. Was gibt es für uns Besseres, gerade jetzt in Coronazeiten?

Der Autor Wolf-Dieter Storl schreibt über die Vorteile dieses Waldbadens in seinem neuen Buch „Wir sind Geschöpfe des Waldes. Warum wir untrennbar mit den Bäumen verbunden sind“ (München, 2019).

Die Liste der Vorteile, der Immunstärkung durch Waldluft ist enorm, daher schreibe ich sie einfach mal ab (von Seite 25f):

  • Schon nach einer halben Stunde wirkt ein Waldspaziergang positiv auf das Herz-Kreislauf-System; der Blutdruck wird niedriger und die Pulsfrequenz beruhigt sich.
  • Professor Qing Li von der Nippon Medical School in Tokio konnte feststellen, dass in der Waldatmosphäre die Stresshormone Cortisol und Adrenalin im Blut nachhaltig gesenkt werden. Ein Tag im Wald senkt bei Männern das Adrenalin um 30, am zweiten Tag um 35 Prozent. Bei Frauen sank das Adrenalin am ersten Tag um 50 und am zweiten Tag um 75 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert. Der Mediziner Ruediger Dahlke fragt zurecht: „Welche Psychopharmaka schaffen das?“  (Arvay 2015:8).
  • Der Aufenthalt im Wald mindert Angst und Depression und wirkt dem Burn-out-Syndrom entgegen. Auch mindert er bei Kindern die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
  • Professor Li konnte eine Zunahme der Anti-Krebs-Proteine im Blut messen. Schon ein Spaziergang im Wald erhöht die Abwehrzellen, die entartete Tumorzellen identifizieren und vernichten, um 50 Prozent. Wer zwei Tage im Wald verbringt, hat anschließend 100 Prozent mehr Killerzellen im Blut.
  • Der Waldaufenthalt erhöht das Nebennierenrindenhormon Dehydroepiandrosteron (DHEA). Es stärkt die Muskeln und hat einen positiven Effekt auf den Blutzuckerspiegel und die Elastizität der Gefäße. Man kann das Hormon als Anti-Aging-Mittel oder gar als legales Dopingmittel bezeichnen. Gegen Depression und Demenz soll es ebenfalls helfen.
  • Dass die Waldatmosphäre die Libido steigern kann, wusste man schon lange – „komm, Mädel, woll’n wir im Wald spazieren gehen?“, – nun kann man das empirisch messen.
  • Der Aufenthalt in der sauberen, sauerstoffreichen Waldluft lässt Kopfschmerzen und viele psychosomatische Beschwerden verschwinden.
  • Der Waldspaziergang wirkt sympathikolytisch, er senkt die Sympathikus-Aktivität und steigert das Parasympathikus, was Entspannung und Regenerierung bedeutet.
  • Mikrobielle Vielfalt im Wald stimuliert unser Immunsystem. Der Aufenthalt im Wald macht uns weniger anfällig für Allergien, darunter auch Pollenallergien.
  • Im Vergleich zur Stimulierung, die wir über den Fernseh- oder Computer-Bildschirm erfahren, spricht Mutter Grün alle unsere Sinne an. Die monotone elektronische Stimulierung ist im Grunde genommen für Leib und Seele belastend. In Wirklichkeit reagieren wir dabei emotional und gedanklich auf tote Elektronik. Was wir da aufnehmen, müssen wir mit in den Traum nehmen und emotional verdauen. Da es nicht real ist, macht es – wie die Anthroposophen sagen – Löcher in den Astralleib (in der Seele).

Also: „Gehet in die Wälder und werdet wieder Menschen!“ Jean-Jacques Rousseau

und noch ein Tipp: Der Kulturanthropologe und Ethnobotaniker, Wolf-Dieter Storl, schreibt sehr, sehr gut. Seine Bücher lohnen sich.

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Was tun in Coronazeiten – Wildes Tun

Gehen wir in die Natur, in die Parks, in den Wald … mit unseren Kindern.

Im Gepäck, als Anleitung, zwei fantastische Bücher voller Ideen. Für mich sind es zur Zeit die Leitmedien in Sachen Wildnis, Pädagogik, gesund sein.

Beide sind im AT Verlag erschienen:

von Violette Tanner ist die „Kinderwerkstatt. Wildpflanzenküche. Mit Kindern sammeln, kochen, die Natur erleben“ (2013),

von Sabine Simeoni ist „Wildes Naturhandwerk. Werken, Pflanzenwissen und Wildkräuterküche mit Kindern im Jahreskreis“ (2017).

Auch die „Wildpflanzenküche“ orientiert sich nach dem Jahreskreis. Das erleichtert die Arbeit mit den Büchern sehr.

Es geht um Naturverbindung, heimisch werden, um das Freie Spiel und Erfahrungen in der Natur als Urbedürfnis und  Voraussetzung für gesunde und glückliche Entwicklung.

Im „Wildes Naturhandwerk“ gibt es ein Kapitel über Herzensbildung und Kernrituale im Jahreskreis. Hier die Unterthemen: Beobachten und Fragen stellen; Fuchsgang und Eulenblick; Umherstreifen in der Natur, Tiere beobachten und die Geschichte des Tages; Geheimer Sitzplatz; Naturtagebuch; Natursammlung; Danksagung; Spiele und Lieder; Wildes Naturhandwerk.

Geht in den Wald, nehmt die Bücher mit, probiert es aus … dann habt ihr schon alles, was ihr braucht.

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Bäume pflanzen – Zeichen setzen

Was tun? In Zeiten von Corona und nach Corona?

Aus Freude über das Ende der Teilung Deutschlands wurde in Japan nach dem Mauerfall im November 1989 im ganzen Land Spenden gesammelt für Kirschbäume. Die TV Asabi Group half erfolgreich dabei. Heute stehen und blühen jedes Jahr um diese Zeit ca. 10.000 Kirschbäume auf dem ehemaligen Mauerstreifen an verschiedenen Orten in Berlin.

Was für ein wunderschönes Lebenszeichen!

von Japanern gespendete Kirschblütenallee auf dem ehemaligen Mauerstreifen, hier in Alttreptow, Foto Andreas Schönefeld

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