Didier Eribon. Eine Arbeit am Selbst

„Der folgende Satz aus Sartres Saint Genet war entscheident für mich: ‚Es kommt nicht darauf an, was man aus uns gemacht hat, sondern darauf, was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat.‚ Er wurde zu einem Prinzip meines Lebens. Zur Maxime einer Askese, einer Arbeit am Selbst.“

So der französische Soziologe Didier Eribon in seinem Buch Rückkehr nach Reims (Suhrkamp 2016, S. 219). Hier weitere Auszüge:

 

Didier Eribon, 28.11.16 in Berlin im taz-café, Foto: Andreas Schönefeld

Didier Eribon, 28.11.16 in Berlin im taz-café, Foto: Andreas Schönefeld

Die Funktion eines Bildungssystems: … kann ich nicht anders, als im Schulsystem, wie es vor unser aller Auge funktioniert, eine Höllenmaschine zu sehen, Continue Reading »

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Partizipation und Schule

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

 

„Die psychopatische Schule“ so betitelt vor 25 Jahren, am 31.1.1990, John Taylor Gatto seine Rede anlässlich der wiederholten Verleihung des Preises „Lehrer des Jahres für New York City“ an ihn.

Ein Jahr später quittiert er seinen Dienst, er möchte nach dreißigjähriger Lehrertätigkeit nicht länger „Kindern Schaden zufügen“ wollen. Er arbeitet fortan als Autor. „Dumbing Us Down“ erscheint. Siebzehn Jahre später, 2009, erst auf Deutsch unter dem Titel „Verdummt noch mal!“

Dieses Buch wirkte wie ein Schock. Noch heute provoziert es. Gatto will den Kindern Selbsterkenntnis, unabhängiges Lernen, Dienst am Gemeinwesen, Abenteuer und Erfahrung, viel Privatsphäre und Alleinsein, tausend verschiedene Praktika, eintägige und längere, ermöglichen. Gatto will den Schulen, den lokalen Gemeinwesen, den Familien Selbstverwaltung geben. Freie Schulen, homeschooling, unschooling sind Stichworte dazu.

„Wenn wir die gefeierten westlichen Ideale von Privatsphäre, Vielfalt und Individualität verteidigen wollen, müssen wir darauf blicken, wie wir unsere Kinder aufziehen. Continue Reading »

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