Archive for the 'Allgemein' Category

Who the fuck is Peter Weiss? Peter Weiss zum 100. Geburtstag. Ein 30jähriger Dialog mit Gunilla-Palmstierna-Weiss

Okt. 30 2016 Published by under Allgemein,Bildung,Respekt,Tu was!

Frage auf der Berliner Mauer in den 80er Jahren, Foto: unbekannt

Frage auf der Berliner Mauer in den 80er Jahren, Foto: unbekannt

Als 30jähriger, als gerade erst anerkannter schwedischer Staatsbürger, kommt Peter Weiss 1947 in sein zerstörtes Heimatland Deutschland zurück. Für die große schwedische Zeitung „Stockholms Tidningen“ schreibt er sechs Reportagen aus dem verwüsteten Berlin in der Hoffnung in Deutschland als Korrespondent wohnen und arbeiten zu können.

Am 8. November 1016 wurde er in Nowawes/Babelsberg bei Potsdam (in der heutigen Rudolf-Breidscheid-Straße 232) geboren. Dann lebt die Familie in Bremen (1918-1929) und ab 1929 in Berlin. Peter geht auf das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium in Schmargendorf. Seine Eltern fliehen vor den Nationalsozialisten (der Vater war Jude, bis er 1920 zum Christentum konvertierte) über London 1935-36 und Warnsdorf in Böhmen 1939 schließlich nach Schweden. Peter bekam 1936 die teschechoslowakische Staatsbürgerschaft, studiert ab Herbst 37 in der Kunstakademie Prag und folgt über die Schweiz seinen Eltern nach Schweden im Februar 1939. Mit 23 ist er dort Flüchtling, Exilant, sieben Jahre ohne Pass, staatenlos.

Erst zu seinem 30. Geburtstag am 8.11.1946 erhält der einen schwedischen Pass und alle Bürgerrechte. Peter Weiss blieb bis zu seinem Tod am 10. Mai 1982 in Schweden.

Peter Weiss 1982 in der Sowjetunion, Foto: unbekannt

Peter Weiss 1982 in der Sowjetunion, Foto: unbekannt

Dort lernt er 1952 seine spätere Frau Gunilla Palmstierna-Weiss kennen. Es wird eine 30jährige künstlerische Zusammenarbeit – ein Dialog.

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Einmischen

 

"Einmischen" gesehen in der Heinrich-Böll-Stiftung, Foto Andreas Schönefeld

„Einmischen“
gesehen in der Heinrich-Böll-Stiftung, Foto Andreas Schönefeld

 

Plakat in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin, Foto Andreas Schönefeld

Plakat in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin, Foto Andreas Schönefeld

 

Mein Lieblingszitat in Sachen PARTIZIPATION stammt von Max Frisch:

Demokratie heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen.

 

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Themenkarten Partizipation für Teamarbeit, Elternabende, Seminare

30 sehr hilfreiche Themen- und Bildkarten sind gerade im Don Bosco Verlag erschienen, herausgegeben von Rüdiger Hansen und Raingard Knauer unter dem Titel: PARTIZIPATION. Themenkarten für Teamarbeit, Elternabende, Seminare.

Themenkarten Partizipation, Foto: Andreas Schönefeld

Themenkarten Partizipation, Foto: Andreas Schönefeld

Ich habe sie schon ausprobiert. Vor zwei Wochen in einer Kita auf einer dreitägigen Teamklausur zur Erarbeitung einer Kita-Verfassung. Zu Beginn des ersten Tages als Einstieg haben je zwei Kolleg*innen eine Karte ausgewählt, bearbeitet und dann vorgestellt. So kamen wir gleich tief ins Thema und sammelten erste Ausarbeitungen zu einzelnen Kinderrechten. Bei der Klärung der Kinderrechte, die dieses Kitateam ihren Kindern zugestehen möchte, halfen wieder einzelne Karten als Einstieg in die verschiedensten Bereiche, die sich das Team erarbeitete.

Die Karten sind wirklich gut. Ich werde sie jetzt bei meiner Arbeit als Multiplikator für Partizipation immer mit dabei haben. Auf der Vorderseite ist ein Bild und ein Spruch, eine These, ein Zitat. Auf der Rückseite werden diese ausgeführt, so wird jeweils ein Aspekt von Partizipation eingeführt. Abschließend gibt es immer eine Frage, die kontrovers bedacht und besprochen werden kann.

Gut geeignet auch für die eigene Teamarbeit, für Elternabende und Seminar.

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Kinder können Demokratie

Kinder können Demokratie beschreiben, umsetzen, schätzen, wenn sie … sich betroffen fühlen, ernst genommen werden, pädagogisch angeleitet werden.

So die Erkenntnis einer dreijährigen Studie zur „Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen“ rund um das Team von Dr. Elisabeth Richter, Teresa Lehmann und Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker von der Universität Hamburg (Fachbereich Erziehungswissenschaften 2, Arbeitsbereich Sozialpädagogik) die jetzt am 28.04. erstmal einer interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Diskussion ist also eröffnet.

Erste Ergebnisse, Foto: Andreas Schönefeld

Erste Ergebnisse, Foto: Andreas Schönefeld

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Kinder beschweren sich in der Kita: Die Matschhose muss weg.

Drei neue Geschichten von Leon und Jelena

Drei neue Geschichten von Leon und Jelena

Mehr dazu hier

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Strukturelle Erniedrigung. Die Schule der Johanna Haarer. Schwarze Pädagogik. Die NS-Pädagogik wirkt bis heute nach.

Wenn wir verstehen wollen, warum Partizipation so wichtig ist in der Pädagogik, für unsere Kinder und Jugendliche, ja für uns selbst, dann sollten wir uns eine gute halbe Stunde Zeit nehmen und zuhören:

CD3, Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen (Stuttgart 2014, Bonn 2015, Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Band 1632) dort 01 bis 06:

Nazi-Erziehung: Hitlers willige Mütter, Die Schule der Johanna Haarer

„Wehret den Anfängen“

„Das Kind nicht riechen können“

Streit mit der Nazi-Mutter

Wie Wölfchen seine Lebensfreude verlor

Auch Mädchen weinen nicht!

Johanna Haarer veröffentlichte 1934 das Erziehungsbuch „Die deutsche Mutter und ihr Kind“, es wurde nach dem Krieg mehrfach modernisiert und hieß dann nur noch „Die Mutter und ihr Kind“. Es wurde bis 1987 (!) in Auflagen von mehr als 1,2 Millionen Exemplaren verlegt. Es prägte jedoch über 50 Jahre die frühkindliche Erziehung, unseren Umgang mit Säuglingen, Kleinstkindern, Kindern und Jugendlichen. Und diese Schwarze Pädagogik wirkt bis heute (siehe auch Stephan Marks: Scham – die tabuisierte Emotion, Ostfildern 2007, überarb. Ausgabe 2013, S. 47-49). Sie ist leider noch nicht Vergangenheit. Sabine Bodes zentrale Aussage, eine ganze Generation ist traumatisiert, die Kriegskinder, aber auch die „Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation“ sind noch betroffen.

30 Minuten eröffnen auf schauderhafte Weise den Boden, von dem wir aus zu einem partizipativen Miteinander aufgebrochen sind, zu einer neuen Weise der gesellschaftlichen Zusammenarbeit. Bitte einmal zuhören oder lesen. Es ist wichtig. Nach wie vor. Es ist grundlegend für das Thema „U3 Partizipation in der Krippe“. Aus diesen 30 Minuten erklärt sich unsere heutige partizipative Haltung.

Foto: Andreas Schönefeld

Foto: Andreas Schönefeld

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Olman, das Traumland Deutschland. Und kann nicht glauben, was er sieht.

22.04.2016, Süddeutsche Zeitung, Seite Drei

Finger weg. Ein Afghane flüchtet nach Deutschland und kann nicht glauben, was er sieht. Das ganze Land eine Versuchung. Dann trifft er seine Cousine, die ihm gleich klarmacht: Vergiss es.“ von Karin Steinberger

Die Geschichte von Kindern und Jugendlichen auf und nach der Flucht, erzählt am Beispiel von Nadim Nadim und seiner Cousine Shabnam Hotak, hat mich berührt. Sie öffnet unser Betrachten ganz im Sinne von Carolin Emcke (mein letzter Blogbeitrag: Offenes Betrachten hilft gegen Festlegung, Zuschreibung, Fremdenhass, …).

 

Foto Andreas Schönefeld

Foto Andreas Schönefeld

 

Dann war ich heute im Kino: Töchter ohne Väter, von Andreas Fischer, der auch schon den Dokumentarfilm „Söhne ohne Väter“ machte. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen in Deutschland ein Drittel der Kinder und Jugendlichen ohne ihre Väter auf. Bis ins hohe Alter haben die neun interviewten Frauen mit ihre Geschichte zu schaffen und wir können im Film dabei zusehen.

Schon Sabine Bode zeigte uns in Ihren Büchern „Die vergessene Generation“ und „Kriegsenkel„, dass zumindest zwei Generationen damit zu tun haben.

Jetzt begegnen wir, die davon wissen und selbst betroffen sind, wieder Menschen, die aus Kriegen kommen, auf der Flucht sind oder waren. Wir begegnen, arbeiten, leben mit Menschen, die aus Kriegen kommen, Kindern und Jugendlichen, die ohne Väter, Mütter, ohne ihre Familie sind. Eigentlich verstehen wir, was hier psychologisch für jeden einzelnen und die Gesellschaft los ist.

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Offenes Betrachten hilft gegen Festlegung, Zuschreibung, Fremdenhass, …

Apr. 24 2016 Published by under Allgemein,Respekt

Caroline Emcke, die Journalistin und Autorin, veröffentlicht 2012 ein Buch mit dem Titel „Wie wir begehren“.

Es ist so gut und wertvoll. Die Bundeszentrale für politische Bildung nimmt es nur ein Jahr später in ihre Schriftenreihe auf.

Anhand des berühmten Hasen-Enten-Kopfes eröffnet sie unseren Blick für die vielen Schichtweisen, die wir einnehmen können, wenn wir ein offenes Betrachten einüben.

Der Hasen-Enten-Kopf, aus: www.spring.org.uk

Der Hasen-Enten-Kopf, aus: www.spring.org.uk

Wir haben viele Identitäten. Wir können uns bemühen, auch den anderen vielfältig zu sehen.

Das ist Begegnung, Dialog, Respekt, offene Wahrnehmung.

Eine wichtige Voraussetzung für Partizipation, im Kindergarten, in der Schule, an unserem Arbeitsplatz, …

Eine wichtige Voraussetzung in unserer Arbeit, Begegnung mit Menschen, die auf der Flucht sind und waren.

Da ich Caroline Emckes Buch sehr wertvoll finde, habe ich zu diesem Aspekt einige Textstellen von ihr in einer PDF C. Emcke. Wie wir begehren zusammengestellt.

Hier noch ein Zitat von ihr:

„Identitäten sind nicht einfach frei gewählt, Identitäten sind auch konstruiert, zugewiesen, zugeschrieben, sie kommen mit Beschränkungen daher, mit einer Geschichte der Kriminalisierung, mit Denunziation und Vernachlässigung, sie sind gekoppelt an Ressentiments, an Unwissenheit, an Überzeugungen, und diese werden zitiert und weitergereicht, in Witzen, hinter vorgehaltener Hand, in Verklemmtheit oder Verachtung, sie werden weitergereicht von Generation zu Generation, in Schulbüchern oder Adoptionsgesetzen, in Filmen oder Tischordnungen.“ (Caroline Emcke: Wie wir begehren, Frankfurt a.M. 2012, S.180)

Suketu Metha und Carolin Emcke, Foto: Andreas Schönefeld

Suketu Metha und Carolin Emcke, Foto: Andreas Schönefeld

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Das Bundeskinderschutzgesetz zwischen Anspruch und Realität

Zu eine Tagung über das nun seit vier Jahren geltende Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) lud heute die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in den Deutschen Bundestag Fachleute aus den Bereichen Jugendhilfe, Gesundheit und Wissenschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit ein.

Gut besucht, Menschen aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen , konzentrierter Austausch, viele Beiträge aus dem Publikum, viele Details mit Hinblick auf die Gesetzgebung und die anstehende Evaluation des Gesetzes durch die Bundesregierung.

Prof. Dr. Raingard Knauer (Die Kinderstube der Demokratie) stand für präventiven Konzepte in Form von Beteiligungsverfahren und Beschwerdemöglichkeiten.

Prof. Dr. Knauer (Mitte), Foto Andreas Schönefeld

Prof. Dr. Knauer (Mitte), Foto Andreas Schönefeld

 

Prof. Dr. med. Michael Tsokos (Mitautor: Deutschland misshandelt seine Kinder, 2014, Co-Autorin Saskia Guddat): täglich werden in Deutschland 500 Kinder misshandelt, fordert:

Lösungsansätze von Prof. Dr. med Michael Tsokos, Foto Andreas Schönefeld

Prof. Dr. med Michael Tsokos, Foto Andreas Schönefeld

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„BEBuB“: Beteiligen, Einmischen, Beschweren und Besserwerden. Ein neues Beschwerdebewusstsein und –verfahren

BEBuB in Kita, Schule, Hort, Heimerziehung und Jugendarbeit?

Beim Thema Beschwerden, Beschwerdeverfahren, Beschwerdemanagement tun wir uns sehr „schwerer“. Hier gibt es noch keine ausgereiften, erprobten Verfahren. Hier sind wir gefordert, Ideen und Verfahren zu entwickeln, zu erproben und zu verfeinern. Wir brauchen einen positiv aufgeladenen Begriff von Beschwerde. Wir brauchen einen Kulturwandel. Daher möchte ich einen neuen Ansatz vorstellen und Vorschläge unterbreiten, wie wir geeignete Verfahren für unsere eigene Einrichtung erarbeiten. Ich mache BEBuB, das heißt, ich beteilige mich, ich mische mich ein, ich beschwere mich (nenne meine Ideen, Wünsche und Bedürfnisse). Es soll besser werden! Dieser umfassende gesellschaftliche Vorgang wird beschrieben.

Der ganze Artikel als PDF hier: BEBuB Beteiligen, Einmischen, Beschweren und Besserwerden. Ein neues Beschwerdebewusstsein und -verfahren. Andreas Schönefeld

Anbei Methode 3:6:5 zur Bearbeitung von Ideen, Wünschen, Bedürfnissen als  PDF: 3:6:5 Methode angewandt für BEBuB

 

Elemente für BEBuB. Praxisbeispiel aus der Kita Kurt Pohle Husum. Skizze Andreas Schönefeld

Elemente für BEBuB.
Praxisbeispiel aus der Kita Kurt Pohle Husum. Skizze Andreas Schönefeld

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