Zuversicht. Das ist die wahre Herausforderung. Robert Habeck. Wer wir sein könnten
Robert Habeck, Philosoph, Schriftsteller, Politiker reflektiert in seinem Essay: Wer wir sein könnten. Warum unseren Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht (Köln 2018). Für Habeck, der gerade für kurze Zeit zum beliebtesten deutschen Politiker bewertet wurde, ist dieses eine Art Standortbeschreibung, aus der er heraus Politik betreiben möchte. Hören wir ihm zu:
Es ist die Zeit, sich politisch einzumischen. Die Jahre der Alternativlosigkeit sind vorbei. Sie werden abgelöst durch eine Zeit des politischen Rechtsrucks und der sprachlichen Ideologisierung. Was wir also brauchen ist eine Sprache, die Alternativen zulässt, die offen ist. Für eine Politik, die Vielfalt und Verschiedenheit als Stärke und Reichtum begreift. Dieses Buch ist der Versuch einer Annäherung. (S. 20)
Politik ist Sprache und Sprache ist Politik. Wenn sie eine Wirklichkeit schafft, dann ist immer auch die Frage, welche Wirklichkeit sie schafft. Und wenn das Wie des Sprechens das Was der Politik mit ausmacht, dann ist das Verständnis von Sprache entscheidend. Es ist nicht schwer, zynisch, populistisch und verbittert zu sein, nicht schwer zu sagen, was nicht geht, nicht schwer andere schlechtzumachen. Trauen wir uns dagegen, offen zu bleiben, angreifbar zu sein, verletzlich zu sein und optimistisch. (S. 127)